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Spielemesse Stuttgart

Zahlreiche Klassiker, Bestseller und Spiele-Neuheiten wurden auf der Spielemesse Stuttgart vom 19. bis 22. November präsentiert. Hier konnten sich Spielefans Inspirationen für Brett-, Karten- und allerhand Knobel- und Strategiespiele holen. Diese konnten direkt an Tischen ausprobiert und an den Ständen gekauft werden.

Colt Express (Bildquelle: boardgamegeek.com)

Zu den beliebte Neuheiten, die auf der Messe vertreten waren, zählt das Spiel „Colt Express“, das die Spieler in das späte 19. Jahrhundert des wilden Westens versetzt. Auf der Suche nach der größten Beute plündern sie die Waggons eines Zuges und kommen sich bei ihrem Raubzug – teilweise gewollt und teilweise ungewollt – in die Quere. Das liebevoll designte Spiel wurde zum Spiel des Jahres 2015 gekürt.

Myterium (Bildquelle: boardgamegeek.com)

Eine weitere beliebte Spiele-Neuheit ist das kooperative Brettspiel „Mysterium,“ in der die Spieler einen Mordfall aufklären müssen. Ähnlich wie bei dem Klassiker „Cluedo“ müssen Mörder, Tatort und Tatwaffe von den Spieler identifiziert werden. Hierfür gibt es Karten mit sehr schön gestalteten Bildern, über welche die Spielern Hinweise erhalten.

7 Wnders - Duel (Bildquelle: boardgamegeek.com)

Für Strategiespiele-Fans war vor allem das neue Spiel „7 Wonders – Duel“ interessant. Dieses ist eine 2-Spieler-Version des strategischen Spiels „7 Wonders“, in dem die Spieler Weltwunder bauen und durch die geschickte Kombination von Karten Siegpunkte sammeln. Da sich „7 Wonders“ vom Spielspaß vor allem für Gruppen von vier bis sieben Spieler eignet, haben die Spielautoren eine neue Version, die sich speziell für zwei Spieler eignet, entwickelt. Ein Strategiespiel das großen Spaß macht und bis zum Schluss spannend bleibt.

Wer sich gerne von weiteren Spielen vor Ort inspirieren lassen möchte, sollte im nächsten Jahr die Spielemesse in Stuttgart nicht verpassen. Diese findet im Herbst 2016 statt.
Bildquellen: Messe Stuttgart (Titelbild), boardgamegeek.com (Spiele)

Stuttgarts größte Halloween-Party

Halloween ist nicht nur ein Fest zum Gruseln, sondern gleichzeitig auch ein Fest zum Feiern. Horror-Piraten, Zombies und andere schaurige Gestalten waren in den Stuttgarter Diskotheken unterwegs, um gemeinsam zu feiern. Die größte Party fand auch dieses Jahr wieder im SI-Centrum Stuttgart statt. Über drei Ebenen verteilten sich die Tanzflächen, auf denen bekannte Lieder aus den aktuellen Charts sowie Hits der 80er und 90er gespielt wurden. Wer vom Feiern hungrig wurde, konnte sich außerdem mit Pizza, Crêpes, Bratwurst und anderen Speisen in den verschiedenen Essensbereichen, die zur Auswahl standen stärken.

Das Highlight der Party waren die aufwändigen Kostüme der Gäste. Filmcharaktere wie Frankenstein, Maleficent, Hell Boy, Jack Skellington (Night Before Christmas) und Khaleesi (Game of Thrones) waren in schaurigen Versionen anzutreffen. Aber auch Mörder, Vampire, blutverschmierte Krankenschwestern und Horrorclowns begegneten einen auf den Tanzflächen und Gängen der großflächigen Party, die mit Luftballons und Halloween-Figuren geschmückt war. Die Atmosphäre erinnerte dadurch an große Abschlussbälle oder Kostümpartys, wie man sie aus amerikanischen Filmen und Serien kennt.

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Auch die Stimmung auf den Tanzflächen war wild und ausgelassen. Die aufwendigen, kreativen Kostüme waren dabei immer ein Hingucker. Nirgendwo sonst in Stuttgart trifft man wohl so ausgefeilte Halloween-Verkleidungen wie im SI-Centrum. Aus diesem Grund ist ein Besuch der Party absolut lohnenswert. Wer fürs nächste Jahr einen Besuch zur Nacht des Gruselns im SI-Centrum plant, sollte sich aber mehrere Wochen vorher um die Tickets kümmern, die von Jahr zu Jahr früher vergriffen sind.

Halloween-Party im SI-Centrum

Bald ist es soweit, der 31. Oktober rückt näher und damit steht Halloween vor der Tür. Vampire, Geister, Horror-Clowns und andere Schauergestalten treiben in dieser Nacht der Nächte ihr Unwesen.

 Foto: Ian Georg Strohbücker

Foto: Ian Georg Strohbücker

Einer der beliebtesten Halloween-Partys findet jedes Jahr im SI-Centrum Stuttgart statt, deren Tickets bereits restlos ausverkauft sind. Diejenigen, die eine Karte ergattern konnten, können sich freuen: Dieses Jahr bespielt DJ Sandy von DASDING die Tanzflächen mit Black, House, Dance und das Beste aus den Charts. Daneben gibt es Showeinlagen der Feuerkünstler „Art Artistica“, die im Außenbereich eine spektakuläre Show liefern. Das Highlight des Events sind jedoch die Gäste selbst, die mit schaurig-schönen Kostümen für die richtige Gruselatmosphäre sorgen. Weitere Informationen: www.si-centrum.de

Analoge Abenteuer – Live Room Escape in Stuttgart-Filderstadt

60 Minuten, ein Team von drei bis sechs Personen, ein scheinbar schlicht eingerichteter Raum, Rätselspaß vom Feinsten – das sind die Rahmenbedingungen beim „Live Room Escape“ in Stuttgart-Filderstadt. Hier kommen Spürnasen, Rätselfreunde und Teamplayer voll auf ihre Kosten. Wir haben die Räume getestet, um euch von unserem Erlebnis zu berichten.

Unser Abenteuer beginnt in einem Bürokomplex, der sich in einem Industriegebiet in Stuttgart-Filderstadt befindet. Wir betreten den großzügigen Eingangsbereich und werden von zwei Spieleleitern freundlich empfangen. Sie geben uns eine kurze Einführung über die Rahmenbedingungen unseres Gruppenspiels und ehe wir uns versehen, fällt hinter uns die Tür ins Schloss und der Countdown beginnt zu laufen.

Wir haben 60 Minuten Zeit, um uns aus dem Raum zu befreien. Was zählt sind Teamwork, Kommunikation und logisches Denken. Auf der Suche nach Hinweisen erkunden wir hastig den Raum und öffnen Schränke, Schubladen und Kisten. Dabei stoßen wir auf allerhand Rätsel und Hinweise, die kombiniert werden müssen. Ist die Lösung einer Aufgabe geschafft, stoßen wir zugleich auf weitere Rätsel, die es zu lösen gilt. Wir beginnen zu realisieren, dass der Weg zu unserem Schlüssel, der uns aus dem Raum befreit, noch weit ist, denn jede Antwort auf ein Rätsel eröffnet weitere Fragen.

Alle Winkel und Ecken des Zimmers werden von uns unter die Lupe genommen. Ganz beflügelt von den vielen gemeinsamen Erfolgserlebnissen bewältigen wir Stück für Stück die Herausforderungen des Raumes, wobei wir auch auf einige technische Spielereien stoßen. Während der Countdown unbekümmert voran schreitet und wir uns in einem wahrhaften Rätselrausch befinden, lösen wir Stück für Stück weitere Geheimnisse bis wir vor dem letzten Rätsel stehen. Ideen werden in den Raum geworfen, diskutiert und wieder verworfen bis wir plötzlich auf die Lösung kommen. Wir geben einen Code ein und ein Schlüssel fällt uns in die Hände. Ungläubig eilen wir in Richtung Tür und stecken den Schlüssel ins Schloss – haben wir es tatsächlich geschafft? Der Schlüssel lässt sich umdrehen und die Tür geht auf. Unser Team jubelt. Die Mission ist geglückt.

Im Anschluss an das Spiel hat uns unser Spieleleiter und Gründer des Unternehmens Einblicke in die Vision des Unternehmens gegeben: „Uns geht es darum, dass die Leute Spaß haben und gemeinsam Rätsel lösen. Besonders wichtig ist uns das Flow-Erlebnis. Man taucht tief in die Welt der Rätsel ein und verliert sich darin wie ein Kind beim Spielen. Aus diesem Grund haben wir den Fokus ganz auf Knobelaufgaben und das Team-Erlebnis gelegt.“

Momentan bietet seine Firma Live Room Escape zwei Räume an: „Die verrückte Schachpartie“ und „Operation: Brainstorm“. Ein weiterer Raum zum Thema Spionage ist derzeit in Planung und wird voraussichtlich in ein bis zwei Monaten eröffnet. Die Gestaltung der Escape-Räume ist simpel gehalten und das jeweilige Motto drängt sich keineswegs in den Vordergrund. Vielmehr spielt es eher eine nebensächliche Rolle. Laut Attila sind die Räume bewusst schlicht gehalten. „Wir möchten Familien genauso ansprechen wie Unternehmen, die gemeinsame Team-Ausflüge veranstalten. Personen von jung bis alt sowie Anwohner aus der Region und Touristen spielen unsere Räume“, so Attila.

Beachtlich ist, dass alle Rätsel in monatelanger Detailarbeit selbst entworfen und weiterentwickelt wurden. Somit kommen sowohl Erstspieler als auch Fluchterfahrene voll und ganz auf ihre Kosten. Dadurch bleibt genug Raum für den eigentlichen Inhalt: unbegrenzte Entdeckerfreude und jede Menge spannender Logikrätsel in jeder Ecke. Falls der Spielfluss doch einmal ins Stocken gerät, hilft der Spieleleiter auch gerne mit kleinen Tipps weiter, die über einen Computerbildschirm eingeblendet werden. Denn am wichtigsten ist den Spieleleitern, dass jeder Teilnehmer glücklich darüber ist, einen erfolgreichen Ausbruch erlebt zu haben. Insofern: Habt keine Angst vor der Gefangenschaft, denn Entkommen macht richtig Laune!LRE_02

Wer Lust auf einen Ausbruch bekommen hat, kann einen Spieleraum unter www.liveroomescape.de buchen.

Disney auf der FMX 2015

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Vortrag Creation of Big Hero 6 (Quelle: www.fmx.de, photographer Reiner Pfisterer)

Die FMX – Conference on Animation, Effects, Games and Transmedia ist eine internationale Konferenz, die jährlich in Stuttgart im Haus der Wirtschaft stattfindet. Talente von namenhaften Firmen und Universitäten aus aller Welt kommen hier zusammen, um sich über die neusten Trends des digitalen Entertainments auszutauschen. Dieses Jahr feierte die FMX ihr 20-jähriges Jubiläum und konnte wieder einen Zuwachs an Besucherzahlen verzeichnen. Täglich kamen über 3.200 Teilnehmer aus 55 verschiedenen Ländern ins Stuttgarter Haus der Wirtschaft.

Besucher konnten sich hier neben spannenden Vorträgen aus der Branche über Jobangebote bei namenhaften Animations- und VFX Unternehmen informieren. Vertreten waren unter anderem Disney Animation, Industrial Light & Magic (ILM), Pixomondo, Mackevision und Inno Games. An Messestände konnte man mit Unternehmensvertretern ins Gespräch kommen und sich Tipps zu seiner Bewerbung einholen. In Recruiting Präsentationen stellten sich ausgewählte Unternehmen auf sehr persönliche Art vor. Sie gaben mit viel Bildmaterial und persönlichen Geschichten Einblick in ihre Abteilungen und ihren Arbeitsalltag.

Disney Animation erklärte den Aufbau und die Zusammenarbeit der verschiedenen Abteilungen und zeigte viele Fotos von Mitarbeitern, Meetings und Firmenfeiern. Über 850 Mitarbeiter arbeiten in Kalifornien unter einem Dach an den neuesten Disney Produktionen. Dabei kommt die gesamte Leistung aus ihrem Haus – es sei denn Orchesteraufnahmen werden gemacht. Besonders viel Wert wird hier auf eine intensive Recherche gelegt. Für die Entwicklung von Animationen kann es daher auch vorkommen, dass Tiere in das Animationsstudio geholt werden. Für den Animationsfilm „Die Eiskönigin“ (Originaltitel „Frozen“) wurde zum Beispiel ein Rentierhalter inklusive echtem Rentier in das Animationsstudio eingeladen. Leider stellte sich heraus, dass Rentiere nicht besonders aktiv sind. Deshalb wurde die Art des Rentiers Sven mehr an das Verhalten eines aufgeweckten Hundes angepasst.

Skizze Hiros Zuhause (Quelle: io9.com, Lauren Davis)

Skizze Hiros Zuhause
(Quelle: io9.com, Lauren Davis)

Zum neusten Disneyfilm Baymax (Originaltitel Big Hero 6) gab es ebenfalls einen spannenden Vortrag von Disney Animation über die Entstehung der Stadt San Fransokyo und der Charaktere von Baymax. Software Engineer Brent Burley, Technical Supervisor Hans Driskill und Adolph Lusinsky (Director Cinematography Lighting) erklärten den Prozess der Ideenfindung zu den Stadtbildern und -elementen einer fiktiven Metropole, die aus einer Verschmelzung von San Francisco und Tokyo entstanden ist. Tausende Fotos wurden in diesen Städten gemacht, von Straßenlaternen, Lampen, Belüftungsschächten bis hin zu Architektur und dem Straßenverkehr. So wurde auch ein Foto eines Hauses in San Franzisco gezeigt, das als Vorlage für das Zuhause des Protagonisten Hiro diente. Um die Metropole San Fransokyo zu erschaffen wurden über 83.000 Gebäude, 215.000 Lichter und 100.000 Fahrzeuge kreiert.

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Baymax Inspiration (Quelle: www.io9.com Lauren Davis)

Aber auch die Entwicklung des Charakters Baymax geschah nicht ohne kreative Ideenfindung mit Inspirationen aus der Realwelt. So dienten zwei Glocken aus Japan als Inspiration für das Gesicht des knuffigen Roboters. Im Entstehungsprozess des Films stellte es sich als schwierig heraus, dass Baymax keinen Mund besitzt. Dennoch hielten die Animatoren an der Idee fest und vermittelten Emotionen über seine Körpersprache. Darüber hinaus dient sein Bildschirm auf seiner Brust als Kommunikationsmittel. Hinsichtlich seiner Gangart wurden unterschiedliche Bewegungsabläufe entwickelt – von tapsig bis schwerfällig. Doch am Ende entschied sich das Team für eine tapsige Gangart, die an Babypinguine erinnert.

Zu dem aktuellen Thema „Immersion und virtuelle Realitäten“ präsentierte Mark Mine von Disney Imagineering Erkenntnisse und Insights aus seiner 18 Jahre langen Erfahrung bei Disney Imagineering. Disneys Freizeitparks bieten seit über 60 Jahren Virtual Reality Entertainment an und zählen damit zu den absoluten Vorreitern in der Branche. Als Beispiele sind hier Haunted Mansion mit seinen Geisterprojektionen und die Indiana Jones Attraktion zu nennen. Aus seiner persönlichen Erfahrung hat Mark Mine mitgenommen, dass virtuelle Realitäten vor allem interaktiv, intuitiv, individuell und immersiv sein sollen. Bei der Optimierung des Spielerlebnisses der U-Boot Simulation zu Pirates of the Caribbean fand er heraus, dass das Erlebnis der virtuellen Realität, die über große Bildschirme übertragen wurde, erheblich verbessert wurde, indem reale Kanonen angebracht wurden. Besucher wurden dadurch stärker in die Attraktion miteinbezogen, konnten interagieren und stärker mit der virtuellen Welt verschmelzen.

Es bleibt weiterhin spannend wie sich die Technik in diesem Bereich weiterentwickeln wird, angesichts der neuen Technologien Google Glasses, Microsoft Holo Lenses und Occulus Rift. Auf alle Fälle wird es auch im nächsten Jahr auf der FMX wieder spannend, wenn Pioniere aus der Kreativbranche zusammenkommen.

Real Life Adventure – Exit Games Stuttgart

Horror/Freaky Raum der Exit Games Stuttgart

Horror/Freaky Raum der Exit Games Stuttgart (Quelle: exitgames-stuttgart.de)

Es ist später Abend und die Straßenlaternen werfen ein fahles Licht auf die Altbauwohnungen im Stuttgarter Osten. Wir durchqueren einen schmalen Gang und gelangen in einen kleinen Innenhof. An einem Hauseingang erspähen wir ein kleines Schild mit der Aufschrift „Exit Games Stuttgart“. Hier sind wir richtig. Wir klingeln und ein freundlicher junger Mann öffnet uns in die Tür. Wir folgen ihm eine steile Treppe in ein Kellergewölbe hinunter.

Auf großen gemütlichen Sofas nehmen wir Platz. Der Betreuer bereitet unsere sechsköpfige Gruppe auf unsere Mission vor: Wir werden gleich in einen Raum gesperrt. Von da an haben wir 60 Minuten Zeit, uns eigenständig mit Hilfe eines Schlüssels aus dem Raum zu befreien. Um diesen zu finden, müssen wir Hinweise entdecken, Rätsel lösen und Kisten öffnen. Teamgeist, Kreativität und Geduld sind gefragt. Nichts muss gewaltsam aufgebrochen oder kaputt gemacht werden. Vielmehr geht es darum die Hinweise zu kombinieren und die Zeichen richtig zu deuten. Während unserem Abenteuer werden wir auch ein Kommunikationsmittel finden, über das wir zusätzliche Hinweise erhalten können.

Es kann losgehen! Mit einer Taschenlampe ausgestattet betreten wir aufgeregt den dunklen Raum, der gleich hinter uns verschlossen wird. Wir sind auf uns alleine gestellt. Eine bedrohliche Stimme ertönt. Sie heißt uns willkommen und lässt uns unweigerlich einen Schauer über den Rücken laufen. Warum haben wir uns nur für den Spielraum Horror/Freaky entschieden? Unsere Angst schürt einen leichten Zweifel. Vielleicht wäre der 60er-Jahre Raum doch die bessere, insbesondere weniger gruselige Wahl gewesen.

Horror/Freaky Raum Quelle: exitgames-stuttgart.de

Horror/Freaky Raum Quelle: exitgames-stuttgart.de

Jetzt heißt es Zähne zusammen beißen und durch. Keine Zeit für solche Fragen, denn die Zeit läuft bereits. Wir müssen in der schaurigen Kulisse stöbern, die stark an den Horrorfilm Saw erinnert. Wir stoßen auf unheimliche Puppen, Masken, Blut und andere mysteriöse Gegenstände. Manche unheimlichen Requisiten entpuppen sich als wichtige Elemente für Mini-Rätsel, andere dienen nur der Dekoration.

Wir verteilen uns im Raum, sammeln und kombinieren Hinweise, die teilweise wieder verworfen werden. Von der unheimlichen Horror-Szenerie sind wir zugleich verängstigt und beeindruckt. Das Setting ist mit viel Liebe zum Detail und furchterregender Musik ausgestattet. Wir erkunden Stück für Stück die Ecken, Winkel, Schränke und Kisten des Raumes. Im Laufe der Zeit nehmen wir die unheimliche Atmosphäre immer weniger wahr und sind ganz in das Lösen der Rätsel vertieft. Immer wieder fällt unser Blick zur Uhr. Ob wir es noch rechtzeitig schaffen alle Rätsel zu entschlüsseln? Unser Telefon klingelt. Wir haben nur noch wenige Minuten. Der letzte Tipp bringt uns auf des Rätsels Lösung. In allerletzter Sekunde schaffen wir es an den Schlüssel zu kommen. Was für ein Erlebnis!

Wieder bei den Betreuern angekommen berichten wir von unserer Erfahrung. Immer wieder waren wir auf der falschen Spur und haben Gegenstände als Hinweise gesehen, die gar keine waren. Ohne zusätzliche Tipps hätten wir es nicht rechtzeitig aus dem Raum geschafft. Es heißt, nur wenige Gruppen schaffen es ohne Hinweise aus dem Raum. Die schnellste Gruppe konnte nach ungefähr 39 Minuten aus dem Horror-Raum entkommen. 34 Minuten hat die bisher schnellste Gruppe aus dem 60er-Jahre Raum gebraucht. Das sind jedoch die absoluten Ausnahmen. Was aber vor allem zählt ist nicht die Schnelligkeit, sondern das gemeinsame Erlebnis, das Entdecken, Knobeln und der Nervenkitzel. Aus diesem Grund kann ich die Exit Games allen empfehlen die gerne rätseln, spielen und in Abenteuerwelten abtauchen.

Die Zeit läuft gegen dich! (Quelle: www.exitgames-stuttgart.de)

Die Zeit läuft gegen dich! (Quelle: www.exitgames-stuttgart.de)

Die Exit Games Stuttgart gibt es seit März 2014 und wurde von Ehepaar Bierhahn als eingetragener Verein eröffnet. Die Idee schnappten sie in einem Live Escape Game in Budapest auf, wo seit 2011 in alten Ruinekellern reale Adventure Games gespielt werden. Der erste Raum, der in Stuttgart eröffnet wurde, war der 60er-Jahre Raum. Dieser zählte anfangs noch zu den drei ersten Exit Games in Deutschland. Im Oktober 2014 folgte der Horror/Freaky-Raum als weiteres Realabenteuer. Wer von euch auch die Exit Games Stuttgart ausprobieren möchte, kann sich mit 2 bis 6 Personen online anmelden. Der Preis pro Raum beträgt 90 Euro. Weitere Informationen findet ihr unter www.exitgames-stuttgart.de

Mittlerweile werden in Deutschland über 46 Exit Games (häufig auch Live Escape Games genannt) angeboten. Die Zahl nimmt weiterhin zu. Auch die Exit Games Stuttgart haben bereits einige neue Spielideen und sind auf der Suche nach weiteren Räumen. Eine Übersicht über verfügbare Exit Games in Deutschland findet ihr unter www.live-escape-games.de/category/live-exit-the-room-games-in-deutschland.

 

Global Game Jam

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In 48 Stunden ein eigenes Computerspiel entwickeln – das verbindet weltweit tausende Teilnehmer des Global Game Jams. Einmal im Jahr treffen begeisterte Entwickler, Designer und Kreative zusammen und entwickeln Computerspiele ganz im Sinne des Jammen – improvisiert und leidenschaftlich. Ein weltweit kreatives Gemeinschaftsprojekt ohne Wettbewerb oder kommerzielle Interessen. Allein der kreative Austausch und die Begeisterung für Games stehen im Mittelpunkt. Egal ob Brainstorming, Konzeption, Storytelling, Programmieren, Game-Design oder Sound – jeder kann seine Fähigkeiten im Team einbringen.

2014 hat der Global Game Jam, der seit 2008 jährlich stattfindet, weltweit neue Rekordzahlen zu verzeichnen: 23.000 Teilnehmer entwickelten 4.200 Spiele an 450 Standorten – in über 70 Ländern. Während im Vorjahr das Thema „Heartbeat“ die Inspiration für kreative Game-Konzepte war, war es in diesem Jahr ein Zitat von Anais Nin: „We don’t see things as they are, we see them as we are”. Daraus sind Spiele entstanden, die einen Perspektivwechsel enthalten und aufzeigen, dass es nicht die eine Realität gibt, sondern jede Wahrnehmung einzigartig ist.

Zu den größten Standorten zählten dieses Jahr Israel, Brasilien und Ägypten. Von der Teilnehmerzahl überschaubar, aber mindestens genauso kreativ, war auch Stuttgart mit 30 registrierten Teilnehmern zum dritten Mal Teil des Global Game Jams. Im SAE Institute Stuttgart haben die Teams am Wochenende vom 24. bis 26. Januar sieben Spiele entwickelt:

bob game

– „Bob, find yourself again!“ handelt von einem Zombie, der erst seine Körperteile zusammen suchen muss, um weitere Fähigkeiten zu erhalten.
– Bei „Mugel“ entdeckt der Spieler eine einzigartige Welt, die Sonnenschein, Regen oder einen finsteren Wald mit sich bringt.
– Im Multiplayer-Spiel „Shrooooms“ spielst du ausnahmsweise nicht den Helden, sondern nur eine Nebenrolle.
– In dem satirischen Spiel „Silly Seasons“ ist man selbst als kreativer Journalist tätig und manipuliert Fotografien auf lustige und verrückte Weise um Geld zu verdienen.
– „Voodoocade“ ist ein Action-Game, bei dem eine Voodoo-Puppe ums Überleben kämpft.
– „Who are you“ ist ein Rohrschach-Test, der zusammen mit Freunden gespielt werden kann.
i feel everything
– Das Spiel „I feel everything“ ist ein Labyrinth, dessen Wege nur teilweise sichtbar sind, je nachdem welche Emotion bei der Spielfigur ausgewählt wird.

Wer diese oder andere Schätze spielen möchte, die auf dem Global Game Jam entstanden sind, findet diese unter http://globalgamejam.org/2014/games.
Wer selber Lust bekommen hat an einem Wochenende ein Computerspiel auf die Beine zu stellen, kann beim Global Game Jam 2015 mitmachen, der vom 23. bis 25 Januar 2015 stattfindet. Die Location wird demnächst auf globalgamejam.org bekanntgegeben.

Autorin: Nadine Hammele

Lokstoff

Szene aus dem Theaterstück "Himmel über Stuttgart"

Bildquelle: www.lokstoff.com

“Theater muss nicht immer in Theaterhäusern stattfinden. Ein Theaterstück kann überall inszeniert werden: am Stuttgarter Flughafen, in einem Museum, in der Straßenbahn oder in einem Busdepot. Egal wie skurril oder ausgefallen der Ort ist, Lokstoff schafft es immer wieder den öffentlichen Raum zum Bestandteil seiner Inszenierung zu machen. Dadurch verändert es nicht nur den Blick auf die eigene Stadt. Die Theatergruppe reißt seine Zuschauer aus dem Alltag heraus und entführt sie in eine ungewöhnliche Geschichte.

Diese Form von Theater erfordert Improvisation und schauspielerisches Talent, eine Herausforderung, die Lokstoff in seinem aktuellen Stück “Himmel über Stuttgart” unter Beweis stellt. Im Inneren des Schaufensters des Möbelhauses E + H Meyer sitzt das Publikum und sieht hinaus auf die Kleine Königstraße, wo vier Protagonisten beobachten werden können – alle am Rande des Burnouts. Verrückt. Lustig. Auffallend. Sie suchen nach Selbstverwirklichung, hinterfragen ihr Leben und schreien ihre Visionen und Unsicherheiten heraus. So unterschiedlich die Protagonisten auch sind – alle sind Opfer unserer schnelllebigen Zeit. Und alle erkennen plötzlich ihr Spiegelbild, ihren Engel, der ihnen hilft ihr Leben zu verändern.

Das Stück lebt davon, dass Passanten ständig Teil des Stücks werden. Manche freuen sich darüber, plötzlich im Rampenlicht zu stehen. Andere gehen schnell und schüchtern weiter oder merken wiederum gar nicht, dass sie gerade Teil einer künstlerischen Inszenierung geworden sind. Jede Aufführung ist durch die Verschmelzung von Improvisation, Theater und öffentlichem Raum einzigartig, verrückt und spontan, wenn skurrile Protagonisten auf die Spontanität der Passanten treffen. Aus diesem Grund bietet Lokstoff ein Konzept, das nicht nur Theaterbegeisterte, sondern auch Fans des Medienformats mit versteckter Kamera anspricht.”

Autorin: Nadine Hammele

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